Die neuesten Maschen von Online-Betrügern

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Die Digitalisierung bringt viele Vorteile: Wir kommunizieren schnell, erledigen Bankgeschäfte bequem von zu Hause und bestellen mit wenigen Klicks Produkte oder Dienstleistungen. Doch leider nutzen auch Kriminelle das Internet – mit immer raffinierteren Methoden.

In diesem Artikel zeigen wir, welche aktuellen Betrugsmaschen im Internet besonders gefährlich sind, wie sie funktionieren und wie Sie sich wirksam davor schützen können.

Gefälschte E-Mails: Täuschend echt, aber gefährlich

E-Mail-Betrug ist nach wie vor sehr verbreitet – doch die Methoden sind ausgefeilter geworden. Die Mails wirken täuschend echt, stammen scheinbar von bekannten Firmen oder Behörden, und fordern Sie auf, auf einen Link zu klicken oder ein Dokument zu öffnen.

Typische Merkmale solcher E-Mails:

  • Dringender Handlungsbedarf ("Ihr Konto wird gesperrt" oder "Letzte Mahnung")

  • Unklare oder allgemeine Anrede ("Sehr geehrte Kundin")

  • Links, die auf gefälschte Seiten führen

  • Anhänge, die Viren enthalten können

So schützen Sie sich:

✔ Öffnen Sie keine verdächtigen Anhänge
✔ Klicken Sie nicht auf Links – rufen Sie stattdessen die offizielle Webseite manuell auf
✔ Prüfen Sie den Absender genau – auch kleine Abweichungen sind verdächtig
✔ Fragen Sie im Zweifel bei der betreffenden Firma nach

WhatsApp-Betrug: „Hallo Mama, ich habe eine neue Nummer“

Eine perfide, aber leider sehr erfolgreiche Methode: Betrüger geben sich per WhatsApp oder SMS als Ihre Tochter, Ihr Sohn, ein Enkelkind oder eine Freundin aus.

Beispiel einer Nachricht:
„Hallo Mama, mein Handy ist kaputt. Das ist meine neue Nummer. Ich brauche dringend deine Hilfe – kannst du mir bitte Geld überweisen?“

Woran Sie den Trick erkennen:

  • Nachricht kommt von unbekannter Nummer

  • Es folgt sofort eine Geldforderung

  • Keine persönliche Ansprache, oft ungewöhnlich formell oder hektisch

So reagieren Sie richtig:

✔ Rufen Sie die Ihnen bekannte Nummer der betreffenden Person an
✔ Überweisen Sie kein Geld ohne persönliche Rücksprache
✔ Sprechen Sie mit Ihrer Familie über diese Masche, um vorbereitet zu sein

Betrügerische Online-Rechnungen im Anhang

Immer öfter werden gefälschte Rechnungen per E-Mail verschickt – meist im PDF-Format. Die Rechnung wirkt professionell gestaltet und stammt angeblich von bekannten Unternehmen oder Dienstleistern. Der Trick: Der QR-Zahlcode oder die Kontonummer wurde manipuliert – das Geld landet auf dem Konto der Betrüger.

So erkennen Sie den Betrug:

  • Sie haben nichts bestellt, erhalten aber eine Rechnung

  • Die PDF wirkt echt, stammt aber von einer verdächtigen E-Mail-Adresse

  • Der Zahlungsempfänger ist nicht der übliche

Ihre Schutzmassnahmen:

✔ Öffnen Sie nur Rechnungen von vertrauenswürdigen Quellen
✔ Prüfen Sie den Zahlungsempfänger vor jeder Überweisung
✔ Nutzen Sie Ihr Kundenkonto (z. B. bei Swisscom oder der SBB), um offene Rechnungen direkt dort einzusehen

QR-Code-Fallen: Wenn das Bezahlen zur Falle wird

QR-Codes sind praktisch – doch auch sie werden inzwischen missbraucht.

Beispiele für QR-Code-Betrug:

  • Manipulierte QR-Codes auf öffentlichen Geräten (z. B. Parkuhren)

  • Gefälschte Zahlungsaufforderungen mit QR-Code per E-Mail

  • Aufkleber über bestehenden Codes, die auf betrügerische Webseiten führen

So schützen Sie sich:

✔ Scannen Sie nur QR-Codes an vertrauenswürdigen Orten
✔ Prüfen Sie bei jeder Zahlung, ob der Empfänger korrekt ist
✔ Nutzen Sie sichere Zahlungs-Apps von Banken oder der Post

Falsche Online-Shops: Lockangebote mit Folgen

Vor allem rund um Feiertage oder Schnäppchenaktionen wie den Black Friday schalten Betrüger täuschend echte Onlineshops.

Auffällige Merkmale:

  • Sehr günstige Preise für teure Produkte

  • Keine Impressumsangabe oder Kontaktdaten

  • Nur Vorkasse möglich – keine Rechnung, kein Rückgaberecht

So bleiben Sie sicher:

✔ Kaufen Sie nur bei bekannten oder geprüften Shops
✔ Überprüfen Sie das Impressum des Shops
✔ Suchen Sie online nach Erfahrungsberichten anderer Kundinnen und Kunden

Was tun, wenn Sie betroffen sind?

Trotz aller Vorsicht kann es passieren: Ein Klick auf den falschen Link, eine Überweisung an die falsche Person oder ein versehentlich weitergegebenes Passwort – und schon haben Online-Betrüger Zugang zu sensiblen Daten oder sogar zu Ihrem Geld. In einer solchen Situation ist es entscheidend, schnell, aber ruhig und besonnen zu handeln.

Zunächst: Sie sind nicht allein. Solche Betrugsfälle passieren täglich – auch erfahrenen Internetnutzerinnen und -nutzern. Schämen Sie sich nicht und zögern Sie nicht, sich Hilfe zu holen.

Wenn Sie Geld überwiesen haben, sollten Sie umgehend Ihre Bank oder PostFinance kontaktieren. In manchen Fällen lässt sich eine Zahlung noch stoppen, wenn sie rechtzeitig gemeldet wird. Die Mitarbeitenden der Bank können Sie auch dabei unterstützen, weitere Massnahmen zu ergreifen, zum Beispiel Konten vorübergehend zu sperren oder ein neues Konto zu eröffnen.

Falls Sie Zugangsdaten wie Passwörter oder PINs weitergegeben haben, sollten Sie diese sofort ändern – nicht nur bei der betroffenen Website, sondern auch überall dort, wo Sie dasselbe Passwort verwenden. Achten Sie künftig darauf, für jede wichtige Plattform (z. B. E-Mail, Onlinebanking) ein eigenes, starkes Passwort zu verwenden.

Wenn Sie unsicher sind, ob Schadsoftware installiert wurde, etwa weil Sie einen Anhang geöffnet oder auf einen Link geklickt haben, lassen Sie Ihr Gerät von einer Fachperson überprüfen. Oft können auch spezialisierte Sicherheitssoftware oder die Einstellungen Ihres Antivirenprogramms erste Hinweise liefern.

Zudem ist es sinnvoll, den Vorfall der Polizei zu melden. Die Meldung hilft nicht nur Ihnen, sondern auch anderen – denn viele Betrugsmaschen werden erst durch die Hinweise Betroffener sichtbar und können so besser verfolgt werden.

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