Inkontinenz – was kann man dagegen tun?

Artikel

Gerade bei Seniorinnen und Senioren ist Inkontinenz weit verbreitet. Es handelt sich um ein Problem, das sowohl Männer als auch Frauen betrifft. Leider ist Inkontinenz ein Tabu-Thema, sodass kaum eine der betroffenen Personen offen darüber spricht und professionelle Hilfe in Anspruch nimmt.

Was ist Inkontinenz?

Von Inkontinenz sprechen Ärzte, wenn Menschen Probleme haben, ihre Blase oder ihren Darm zu kontrollieren und sie unbewusst Urin oder auch Stuhl verlieren. Dabei unterscheidet man zwischen der Harninkontinenz und der Stuhlinkontinenz. Oftmals scheuen sich die Betroffenen, ärztlichen Rat einzuholen und verzichten auf ihre sozialen Kontakte, da ihnen das Ganze unangenehm ist. Dabei gibt es gute Behandlungsmöglichkeiten und andere Lösungen.

Die möglichen Ursachen der Inkontinenz

Nur ein Arzt ist in der Lage, die Ursache der Urininkontinenz festzustellen. Dabei können urologische oder gynäkologische Untersuchungen, Blasenspiegelungen oder ein Ultraschall bei der Diagnosestellung helfen. Zudem kann ein Miktionstagebuch helfen: Hier führen Betroffene Buch über die tägliche Trinkmenge, die Häufigkeit der täglichen Toilettengänge, die Harnmenge und die eventuellen Inkontinenzepisoden. 

Bei älteren Frauen ist oftmals eine Beckenbodenschwäche die Ursache für die Urininkontinenz. Übergewicht, Geburten oder auch eine erbliche Veranlagung können die Inkontinenz begünstigen. Doch auch Parkinson, Diabetes oder Demenz können die Ursache für die Inkontinenz sein. Bei Männern ist die Ursache häufig eine vergrösserte Prostata.

Die verschiedenen Arten der Harninkontinenzen

Je nach Lebenssituation, Geschlecht und gesundheitlichem Zustand kann die Inkontinenz ganz unterschiedlich sein. Man unterscheidet die folgenden Formen:

  • Die Belastungsinkontinenz
    Beim Lachen, Husten oder Niesen verlässt der Urin unkontrolliert die Blase. Diese Art der Inkontinenz ist vor allem bei Frauen weit verbreitet.

  • Die Reflexinkontinenz
    Hier entleert sich die Blase ganz spontan und vollkommen unbemerkt. Die Reflexinkontinenz ist vor allem bei einer Querschnittlähmung die Folge.

  • Die Dranginkontinenz
    Meist ganz plötzlich verspüren die Betroffenen einen intensiven Harndrang. Dabei können beim Wasserlassen Unterleibsschmerzen auftreten.

  • Die Mischinkontinenz
    Sie ist eine Mischung aus Belastungs- und Dranginkontinenz.

Mögliche Behandlungsmethoden der Inkontinenz

In der Regel richtet sich die Behandlungsform nach der vorliegenden Art der Inkontinenz.

Bei der Belastungsinkontinenz hat sich bisher noch keine medikamentöse Therapie als erfolgreich gezeigt. Abhilfe kann beispielsweise das Beckenbodentraining, teilweise in Kombination mit einer Elektrostimulation, schaffen. Menschen, die übergewichtig sind, kann eine Gewichtsabnahme unter Umständen helfen.

Wird die Dranginkontinenz beispielsweise durch eine Blasenentzündung oder einen Fremdkörper ausgelöst, wird diese Ursache entsprechend behandelt. Betroffenen Frauen in der Menopause kann die Anwendung von Hormonen helfen.

Bei der Überlaufinkontinenz wird meist ein Katheder gelegt, um die Ableitung des Harns vorzunehmen. Es kann auch sein, dass noch eine Operation durchgeführt werden muss.

Hilfsmittel bei der Inkontinenz

Betroffene Personen können auf diverse Hilfsmittel zurückgreifen, um die Inkontinenz etwas angenehmer zu gestalten.

Aufsaugende Produkte, wie beispielsweise Einlagen, Windeln oder Inkontinenzunterhosen können Abhilfe schaffen. Diese sind mittlerweile so konzipiert, dass es gar nicht auffällt, wenn die betroffenen Personen diese Hilfsmittel gegen Inkontinenz nutzen.

Das Legen eines Dauerkatheders kann ebenfalls Abhilfe schaffen. Dabei sorgt der Katheder dafür, dass die Blase vollkommen entleert wird. Entweder wird ein Dauerkatheder gelegt oder die Betroffenen lernen, selbst einen Katheder einzuführen und die Blase damit zu entleeren.

Wichtig ist, dass Sie, falls Sie von Inkontinenz betroffen sind, sich nicht dafür schämen müssen. Suchen Sie einen Arzt auf, der Ihnen vielleicht helfen kann.

.