Altersarmut in der Schweiz – trotz AHV und Ergänzungsleistungen

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In der Schweiz gehört die Altersarmut leider zum Alltag. Erhebungen des Bundesamtes für Sozialversicherungen (BSV) besagen, dass im Jahr 2019 rund 215.800 Rentnerinnen und Rentner Ergänzungsleistungen zur der AHV bezogen haben und somit von der Altersarmut betroffen waren.

Die Schweiz zählt zu den reichen Ländern – laut „Global Wealth Report“ der Credit Suisse soll die Schweiz sogar das reichste Land der Welt sein, gefolgt von den USA. Der Bericht zeigt jedoch auch eine starke Ungleichheit in der Vermögensverteilung auf. Diese Ungleichheit stellt die Schere zwischen Arm und Reich dar – so die Angaben der Schweizer Dienstleistungsorganisation Pro Senectute. Der Organisation zufolge ist das Bild der reichen Schweizer Rentnerinnen und Rentner sehr einseitig und nicht mit den Erfahrungswerten in der Sozialberatung gleichzusetzen. In keiner der Altersgruppen sollen die Unterschiede zwischen dem Vermögen und dem Einkommen so gross sein, wie bei den Seniorinnen und Senioren in der Schweiz.

Die unsichtbare Altersarmut

In der Schweiz soll es pro Jahr etwa 5.000 neue Bezieher von Ergänzungsleistungen, deren Rente und Bezüge aus der Pensionskasse sowie AHV nicht ausreichen, geben. Laut den Erhebungen von Pro Senectute ist jeder achte ältere Mensch in der Schweiz von der Altersarmut betroffen. Oftmals sollen sich die Betroffenen zurückziehen, da sie sich schämen, so dass die tatsächliche Zahl der von der Altersarmut Betroffenen weitaus höher liegt.

Das 3-Säulen-Modell gilt nur für eine Minderheit

Die Ursachen, warum Seniorinnen und Senioren im Alter das Einkommen oder die Ersparnisse fehlen, sind unterschiedlich. Deshalb ist das 3-Säulen-Modell der Altersvorsorge nur für einige wenige Personen geeignet und passend. Laut der Erhebung des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes können etwa ein Drittel der Schweizer Männer und weniger als ein Fünftel der Frauen in der Schweiz auf die Leistungen der Säulen zurückgreifen. Häufiger kommt es vor, dass das Haushaltsbudget aus Geld von der beruflichen Vorsorge und AHV-Renten gebildet wird.

Frauen in der Schweiz stärker von der Altersarmut betroffen

Der Grund, weshalb Frauen im Alter stärker von der Armut betroffen sind, liegt daran, dass sie meist im zweiten Teil der beruflichen Karriere in Teilzeit arbeiten, um sich um den Nachwuchs zu kümmern. Dadurch fliesst ein geringerer Betrag in die berufliche Vorsorge. Zudem liegt es daran, dass Frauen in Berufen tätig sind, die geringer entlohnt werden. Diese Kombination führt zu den besagten finanziellen Problemen im Rentenalter.

Wo finden Betroffene Unterstützung und Hilfe?

Laut Pro Senectute gibt es in der Schweiz zahlreiche Angebote, von denen betroffene Seniorinnen und Senioren profitieren können. Dazu zählen unter anderem die Pro Senectute selbst, das Schweizerische Rote Kreuz, die Krebsliga, Pro Infirmis und die Kirchengemeinden. So hilft beispielsweise Pro Senectute bei Fragen zu Finanzen und finanziellen Engpässen. Auch allgemeine Fragen rund um die Lebensgestaltung im Alter, Gesundheitsfragen oder Fragen im Zusammenhang mit einem anstehenden Wohnungsumzug werden von der Dienstleistungsorganisation beantwortet. Menschen, die Pflege oder Unterstützung benötigen, können neben Altersrente oder Ergänzungsleistungen eine Hilflosenentschädigung erhalten. Weitere Informationen zur Hilflosenentschädigung finden Sie hier.

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