Tierwissen – Wussten Sie, dass Maulwürfe Superkräfte haben?

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Sie selbst sind nur selten sichtbar – stattdessen weisen die Erdhügel im Garten und auf dem Rasen auf die Mitbewohner hin: die Maulwürfe. Diese Erdhügel ärgern natürlich die Gärtnerinnen und Gärtner, jedoch sind die kleinen Maulwürfe auch nützlich. Denn Maulwürfe mischen mit ihrer Grabtätigkeit den Boden durch, was zu einer Auflockerung des Bodens führt. Die Vorderpfoten dienen dabei den Tieren als Grabwerkzeuge, weshalb sie auch als Grabschaufeln bezeichnet werden. Vom Vorgang her ähnelt das Graben des Maulwurfs der Arbeit eines Schaufelradbaggers.

Wussten Sie, dass es über 35 verschiedene Maulwurfarten gibt?

Weltweit gibt es 35 Maulwurfsarten, doch nur eine Art lebt in Mitteleuropa: der europäische Maulwurf. Diese kleinen Säugetiere sind bis zu 120 Gramm schwer und werden etwa 17 Zentimeter lang. Der Schwanz misst drei Zentimeter und die schaufelförmigen Hände sind typisch für den Maulwurf. Maulwürfe sind Einzelgänger und sie können ein Alter zwischen drei und sechs Jahren erreichen.

Maulwürfe halten keinen Winterschlaf

In der kalten Jahreszeit, wenn der Boden kalt und gefroren ist, weicht der Maulwurf nach unten aus und gräbt sich tiefer in die Erde. So aktiv wie der Maulwurf ständig ist, muss er auch ständig essen. Pro Tag nimmt das kleine Säugetier zwischen 80 und 100 Gramm an Nahrung auf, fast so viel wie sein Körpergewicht. Deshalb legt sich der Maulwurf einen Nahrungsvorrat an, der etwa einen Monat lang ausreicht. Die Hauptnahrungsmittel des Maulwurfs sind Insekten, die im Boden oder auf der Erdoberfläche leben. 

Maulwürfe leben nur in guter Erde

Maulwürfe leben und graben nur in guter Erde, das heisst, der Maulwurfhügel im Garten ist ein Zeichen dafür, dass Sie gute Erde haben. Viele Gärtner haben die Erdhügel schätzen gelernt und verwenden die unkrautfreie, krümelige und frische Erde als Pflanz- und Aussaaterde. Ein weiterer Vorteil der Maulwürfe im Garten: sie fressen Schädlinge. Maulwürfe lieben Schnecken, Schneckenlarven, Regenwürmer und Engerlinge, die hauptsächlich unter der Erde leben. Wer also einen Maulwurf als Mitbewohner hat, braucht sich über die Schnecken im Gemüse- und Pflanzenbeet keine Sorgen zu machen.

In einem Jahr kann ein Maulwurf bis zu 25 Kilogramm Regenwürmer zu sich nehmen! 

Wenn es ums Graben geht, haben Maulwürfe Superkräfte

In einer Nacht kann ein Maulwurf bis zu 75 Meter weit graben. Das unterirdisch angelegte Labyrinth kann eine Größe von etwa 6.000 Quadratmetern haben. In den verschiedenen Gängen sind Vorratskammern, Schlafkammern und Kinderzimmer zu finden. Maulwürfe sind fast blind und dennoch können sie dunkel von hell unterscheiden. Dank ihrer Tasthaare an der Schnauze und den Tastsinneszellen können sich die Säugetiere orientieren. 

Maulwürfe atmen unter der Erde – deshalb sind die Lungen sehr groß und nehmen etwa ein Fünftel des Körpers ein. Maulwürfe haben sehr viel Hämoglobin im Blut, damit sie grosse Mengen an Sauerstoff speichern können. 

In Deutschland stehen die Maulwürfe unter Naturschutz, das heisst, sie dürfen nicht getötet werden. In der Schweiz ist es untersagt, den Tieren Schmerzen zuzufügen, aber der Maulwurf im Garten darf bekämpft werden. Statt Gift können Sie beispielsweise Holzpfähle in den Erdhügeln platzieren und diese regelmässig anschlagen. Auch Thuja, Knoblauch und Holunder als Brühe gelten als gute Abwehrwaffe gegen die Säugetiere.

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