Neben der Demenz gehört die Altersdepression zu den häufigsten Erkrankungen im Alter. Diese psychische Erkrankung betrifft vorwiegend ältere Menschen - allerdings lässt sich die Altersdepression in den meisten Fällen heilen. Voraussetzung ist natürlich, dass sie als solche erkannt wird und behandelt werden kann.
Wie äussert sich die Altersdepression?
Niedergeschlagenheit, gedrückte Stimmung, Interessenverlust, Antriebslosigkeit und soziale Zurückgezogenheit sind oftmals Anzeichen für eine beginnende oder bestehende Altersdepression. Für die Entstehung einer Depression sollen verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. Diese sind:
Genetische Veranlagung
Persönlichkeitsfaktoren
Hormonelle Einflüsse
Belastende und traumatische Ereignisse (Disstress)
Veränderungen im Gehirnstoffwechsel (Neurotransmitter)
Meist ist es eine Kombination aus den genannten Faktoren. Es können aber auch körperliche Einschränkungen die Ursache für die Altersdepression sein. Umgekehrt kann die Depression sich auch psychosomatisch auswirken und eben körperliche Beschwerden verursachen. Bei der Diagnose Depression müssen zuerst körperliche Krankheitsbilder ausgeschlossen werden. Als die organischen Ursachen für die Altersdepression kommen in Betracht:
Demenz
Schilddrüsenunterfunktion
Blutarmut
Veränderungen im Folsäure-, Vitamin-B12- oder Calcium-Haushalt
Krebserkrankungen
Morbus Parkinson
Allein die Krebserkrankung lässt auf eine Altersdepression schliessen und eine negative Gemütslage hervorrufen.
Anzeichen der Altersdepression
Die Anzeichen der Altersdepression sind Antriebslosigkeit, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Schlafstörungen, ein vermindertes Selbstwertgefühl und reduziertes Selbstvertrauen. Auch eine gedrückte Stimmung ist häufig ein Zeichen der Depression. Wird die Person von Suizidgedanken gequält, dann ist schnelles Handeln erforderlich.
Etwa 80 Prozent der Betroffenen haben diese Suizidgedanken, die etwa 2 Prozent auch ausführen.
Therapiemöglichkeiten bei der Altersdepression
Die Behandlung der Altersdepression setzt sich aus drei Bereichen zusammen:
Psychotherapie
Medikamentöse Therapie
Ermitteln der Stressfaktoren im Umfeld
In erster Linie werden die Depressionen bei älteren Menschen – und auch generell – psychotherapeutisch behandelt. In der Regel ist es eine Verhaltenstherapie, die durch einen Psychologen durchgeführt wird. Dabei werden die Verhaltens- und Denkweisen der Betroffenen hinterfragt, um die Depression erfolgreich zu behandeln.
Bei der psychotherapeutischen Behandlung kann die Behandlung mit Medikamenten unterstützend wirken. Vor allem bei schweren Depressionen lässt sich die Vergabe von Medikamenten nicht vermeiden. Entsprechende Antidepressiva zeigen ihre Wirkung nach etwa 4 bis 6 Wochen, wobei nach Abklingen der Depression eine weiterführende Medikation empfehlenswert ist. Der behandelnde Arzt wird entsprechend die Vorgehensweise besprechen und den weiteren Verlauf im Auge behalten.
Angehörige von Personen mit Altersdepressionen sollten, sobald sie etwas merken, einen Arzt aufsuchen. Betroffene Angehörige reagieren teilweise ebenfalls mit Depressionen, da die Situation für sie belastend ist. In dem Fall sollten auch die betroffenen Angehörigen einen Arzt zur Behandlung ihrer Probleme aufsuchen.